Wärme- und Kältetherapie werden vielfach als vorbereitende und ergänzende Maßnahmen für die weitere physiotherapeutische Behandlung eingesetzt, z. B:
- Ultraschall (durch mechanische Wellen wird ein Vibrations- und Wärmeeffekt im Behandlungsgebiet erzeugt)
- Infrarot (durch Bestrahlung mit Infrarotlicht wird das Gewebe erwärmt)
- Warmpackungen mit Schlamm (in Ungarn gibt es 5 staatlich anerkannte Schlammvorkommen, am bekanntesten ist der Hevizer Schlamm)
- Sauna, Dampfbad: Ähnlich der Hydro- und Balneotherapie kann auch Warmluft für die Ganzkörperbehandlung angewendet werden, Heißluftkästen werden für die Teilkörperbehandlung eingesetzt. Bei kreislaufstabilen Patienten kann das feuchtwarme Klima anregend und – ähnlich wie die Kneipp-Therapie – vorbeugend gegen Virusinfektionen wirken. Allerdings ist kreislaufgeschwächten Personen wegen der starken Reizeinwirkung (Aufguss) ein Saunabesuch nicht zu empfehlen
Kombiniert mit Bewegungstherapie bzw. Krankengymnastik erhöht die Thermobehandlung mit Wärme bzw. Kälte die Wirkung hauptsächlich bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden zur Anwendung.
Wärme:
- Bei Schmerzen im Bereich der Bewegungsorgane, z. B. bei Arthrose, Morbus Bechterew
- zur Entspannung, z. B. bei Muskelverspannungen
Ultraschall:
- bei örtlich begrenzten Schmerzen bei subakuten und chronischen Entzündungen im Bereich der Gelenke
- bei Gewebsverklebungen und Narben
- bei Sehnenansatzreizung
Kälte:
- Vermeidung von Schwellungen kurz nach Verletzungen (Verstauchung, Prellung) und Operationen
- bei akuten Rheumaschüben, Bindegewebserkrankungen und Autoimmunerkrankungen
- zur Fiebersenkung
Durch Wärme wird der Stoffwechsel im Körper angeregt. Der Transport von Sauerstoff, Nährstoffen, Antikörpern und der Abfluss von Zerfallsprodukten des Stoffwechsels werden mobilisiert.