Balneotherapie (Bädertherapie) ist die Heilbehandlung mit medizinischen Bädern. Sie nutzt die heilsamen Wirkungen der Inhaltsstoffe des Wassers aus. Die so genannten Heilwässer werden aus natürlichen Heilquellen gewonnen. In Ungarn bezeichnet man Thermalwasserquellen mit einer Quellwassertemperatur über 30 Grad Celsius als Thermen.
Je nach den verwendeten mineralischen und pflanzlichen Bestandteilen des Heilwassers eignet sich die Balneotherapie zur Behandlung bzw. zur Unterstützung einer anderen konservativen (nicht operativen, beispielsweise medikamentösen) oder operativen Therapie bei verschiedensten Erkrankungen. Dazu zählen:
- Durchblutungsstörungen (etwa periphere arterielle Verschlusskrankheit, chronisch-venöse Insuffizienz)
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie in frühen Stadien I und II)
- Durchblutungsstörungen (etwa periphere arterielle Verschlusskrankheit, chronisch-venöse Insuffizienz)
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie in frühen Stadien I und II)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen ohne organisch nachweisbare Ursache (funktionell oder psychosomatisch)
- Chronische rheumatische Erkrankungen
- Hautkrankheiten (beispielsweise Schuppenflechte, Neurodermitis)
- Gynäkologische Erkrankungen (funktionelle und chronisch-entzündliche)
Die ungarischen Heilbäder haben sich in erster Linie auf die Behandlung von chronischen Erkrankungen der Bewegungsorgane spezialisiert:
- Chronische degenerative Veränderungen der Wirbelsäule (Spondylose)
- Chronische degenerative Veränderungen der Gelenke (Arthrose)
- Inaktive Stadien von chronischen entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule
- Inaktive Stadien von chronischen entzündlichen Erkrankungen der Gelenke
- Nachbehandlung nach Operationen an Knochen und Gelenken
- Nachbehandlung nach Unfällen
Wie wirkt die Balneotherapie?
Im Rahmen einer mehrwöchigen Badekur wirken sich neben den Inhaltsstoffen der Heilwässer auch die zusätzlich angewandten naturheilkundlichen Verfahren (Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren und eine Umstellung der Ernährung) positiv aus. Nicht zu unterschätzen sind die Auswirkungen einer Kur überhaupt, nämlich der im Vergleich zum Alltag veränderte Tagesrhythmus und das neue örtliche und soziale Umfeld. Auch die veränderten Klimafaktoren in einem Kurort tragen dazu bei, dass sich die Gesundheit verbessern und auf einem neuen Niveau stabilisieren kann.
Da der Körper durch den Auftrieb des Wassers lediglich ein Zehntel seiner eigentlichen Masse wiegt, entlastet jedes Bad die Muskeln und Gelenke. Es wirkt blutdrucksenkend und fördert die Durchblutung. Bewegungen, die unter normalen Umständen Schmerzen verursachen, können im Wasser wieder problemlos ausgeführt werden. Das fördert die Mobilität und die Beweglichkeit. Nicht zu vergessen sind auch die positiven Wirkungen auf die Haut, die ein entspanntes Körpergefühl hervorrufen. Ein Bad tut nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele wohl.
Neben medizinischen Bädern gehören auch innere Anwendungen wie Trinkkuren und Inhalationen zur Balneotherapie. Heilwässer müssen gelöste Stoffe (anorganische Stoffe und deren Ionen) in einer Konzentration von mindestens 1 g/kg enthalten.
Gewichtsbad
Ein Hungaricum bei der Behandlungen Unterwasserbehandlung, eine Spezialität ungarischer Thermalbäder, bei der der Patient bis zum Hals im thermoneutralen Wasser (31 – 33 °C) liegt. Mithilfe einer Apparatur erfolgt eine Befestigung an Hals oder/und Achselhöhlen. Durch die an bestimmten Körperpartien angebrachten Gewichte (von 2 bis 20 kg) kann eine individuelle, diagnosegerechte und schonende Dehnung herbeigeführt werden, wodurch Schmerzen gelindert oder behoben werden. Das von Dr. Károly Moll in Hévíz eingeführte Gewichtsbad ist eine der bekanntesten Behandlungsmethoden, die der Streckung der Wirbelsäule dient.